Das Schultereckgelenk

Das Gelenk, dass die Schulter mit dem Körper verbindet und dadurch anfällig für Verschleiß und Verletzungen ist. 

Was ist das Schultereckgelenk?

Das Schultereckgelenk ist ein Gelenk  zwischen dem Schulterdachknochen (Acromion) und dem seitlichen Ende des Schlüsselbeins (Clavikula). Fachsprachlich nennt man es daher auch das Acromioclavikulargelenk beziehungsweise AC Gelenk.

Es ist das einzige wirkliche Gelenk, dass die „Schulter“ beziehungsweise den Schultergürtel mit dem übrigen Körper verbindet. Deswegen steht es im Leben unter einer enormen Belastung. Dies macht es anfällig für Verschleiß und Verletzungen.

Warum kommt es zum Verschleiß?

Durch die hohen Belastungen im Schultereckgelenk kommt es typischerweise bei vielen Menschen, auch ohne einen Unfall, zu frühzeitigen Verschleißerscheinungen. Häufige Überkopfarbeit begünstigt den Verschleiß.Häufig treten beim Verschleiß keine klinischen Symptome, wie zum Beispiel Schmerzen auf. Sie bedürfen dann auch keiner Behandlung.

Jedoch gibt es auch stark aktivierte Verläufe mit massiven Schmerzen im Schultereckgelenk und/oder knöchernen Verdickungen. Diese engen wiederum darunter laufende Sehnen ein und schädigen sie mit der Zeit. Die zentralen Sehnen dabei sind die der Rotatorenmanschette in der Schulter. Betroffene lokalisieren die Schmerzen typischerweise im Bereich des Schultereckgelenkes und nicht flächig, wie bei anderen Schultererkrankungen. Insbesondere Überkopfarbeit und Bewegen des Armes auf die Gegenseite empfinden Patientinnen und Patienten als schmerzhaft.

Ist der Schmerz das Problem, werden konservative Maßnahmen durchgeführt. Ziel der Übungen ist es, das Gelenk zu entlasten. Je nach Situation kommen auch Schmerzmittel in Frage. Die Übungen werden im Rahmen einer Physiotherapie gezeigt und geübt. Im Anschluss daran, können sie zu Hause fortgesetzt werden.

Bei anhaltenden Schmerzen und erfolgloser konservativer Therapie kann das Gelenk minimalinvasiv operativ „ausgeräumt“ und die Gelenkflächen geglättet werden. Hierbei werden degenerativ veränderte Anteile des Gelenkes entfernt. Ein Beispiel ist das Entfernen von knorpelig gewordenen Gelenkscheiben und entzündeter Schleimhaut. Im Anschluss werden die Knochenenden mit Hilfe von Fräsen wieder geglättet. Dadurch kommt es zu einer Entlastung des Gelenkes.

Sollte das Gelenk, durch Vergrößerung im Rahmen einer Arthrose bei einer Knochenvermehrung auf die Rotatorenmanschette drücken, werden so die knöchernen "Anbauten" minimalinvasiv abgetragen.

Illustration Verletzung Schultereckgelenk von Außen
Illustration Verletzung des Schultereckgelenks

Was passiert bei einer Verletzung im Schultereckgelenk?

Durch einen Sturz kann es zu einer sogenannten Schultereckgelenkssprengung kommen. Diese tritt typischerweise durch einen direkten Sturz auf die Schulter auf. Bei einem Sturz auf den Arm, Ellenbogen oder die Hand ist es eher selten. Durch die äußere Krafteinwirkung bei einem Sturz kommt es zu einer Schädigung der stabilisierenden Bänder (Acromioclavicular (AC) und Coracoclavicular (CC)) und damit des Gelenkes an sich.

Je nach Schwere können die Bänder nur gedehnt oder komplett zerrrissen sein. Die Schwere der Verletzung kann durch eine klinische Untersuchung und Röntgenaufnahmen festgestellt werden. In der Regel empfehlen wir noch eine zusätzliche Kernspintomographie, um Begleitverletzungen feststellen zu können. In unseren wissenschaftlichen Studien zu dieser Verletzung, konnten wir zeigen, dass mit zunehmender Schwere der Bänderverletzung weitere Begleitverletzungen (zum Beispiel der Bizepssehne) wahrscheinlicher sind. Diese dürfen nicht übersehen werden.

Typischerweise kommt es durch die Bänderverletzungen in der Akutphase zu einem Hochstand des Schlüsselbeins, was von Außen gut sichtbar ist. Damit verbunden sind massive Schmerzen bei der Armbewegung und beim direkten Druck auf das Gelenk. In der Folgezeit lassen die Schmerzen zwar nach, jedoch kann ein Defizit der gesamten Schulter bestehen bleiben. Dies betrifft vor allem die Beweglichkeit und drückt sich in eingeschränkter Kraft, vor allem bei Überkopfarbeit, aus. Aus diesem grund müssen insbesondere die schweren Grade dieser Verletzung korrekt und frühzeitig diagnostiziert werden.

Wann ist eine Operation erforderlich?

Das Zeitfenster für eine operative Therapie im Akutstadium beträgt ungefähr 2 Wochen. In diesem Zeitraum reicht es in der Regel, wenn das Gelenk wieder „richtig“ eingestellen wird. In der Regel heilen die Bänder dann von alleine.

Nach einem Zeitraum von länger als 3 Wochen, ausgehend vom Unfall, ist eine Heilung der Bänder nach alleiniger Einstellung des Gelenkes unwahrscheinlich. Wodurch die Therapie im Laufe der nachfolgenden Monate eher versagen wird. Es kommt dann erneut zum „Hochstehen“ des Schlüsselbeins. In diesen verspäteten Fällen müssen die Bänder gleich durch eine körpereigene Sehne rekonstruiert werden. Diese operative Eingriff ist somit ungleich größer und für Patientinnen und Patienten belastender.

Daher ist und bleibt eine frühzeitige Diagnose dieser Verletzung und möglicher Begleitverletzungen sehr wichtig. Nur so lässt sich das bestmögliche Ergebnis für die Heilung und Beweglichkeit erzielen.

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Die Operation am Schultereckgelenk

Die operativen Verfahren erfolgen bei uns arthroskopisch mit modernsten und kleinen Implantaten. Die Operationsmethode unterscheidet sich je nachdem, ob die Verletzung akut ist - die Selbstheilung der Bänder noch möglich ist oder bereits länger zurück liegt - die Bänder also nicht mehr von alleine heilen.

Arthroskopische Operation am Schultereckgelenk

Operation nach der akuten Verletzung

Voraussetzung für diese Art des Eingriffs ist, dass die Diagnose innerhalb von 2 Wochen nach dem Unfall gestellt wird.

Bei dieser Operation wird in den Verlauf der Bänder ein Fadensystem eingebracht, das die Funktion der Bänder, bis zu deren Heilung, übernimmt. Diese Fäden sind dank 2 kleiner, wenige Millimeter großen, Metallplättchen verbunden. Diese Plättchen liegen auf dem Schlüsselbein beziehungsweise unter dem sogenannten Rabenschnabelfortsatz. Dieser Rabenschnabelfortsatz ist ein starker hakenförmig gebogener Knochenfortsatz des Schulterblatts. Hier setzt unter anderem der kleine Brustmuskel an. Die operativ eingebrachten Fäden und Plättchen bleiben dauerhaft im Körper und müssen nicht nach der Heilung, wie bei anderen Implantaten, entfernt werden. Somit ist keine weitere Operation mehr erforderlich. 

Operation nach der chronisch gewordenen Verletzung

Sind mehr als 2 Wochen seit der Verletzung des Schultereckgelenks vergangen, ohne dass eine Heilung eintritt, spricht man von einem chronischen Verlauf. 

In diesen Fällen wird, wie bei der akuten Operation, das gleiche Fadensystem eingebracht. Zusätzlich wird aber eine "neue" Sehne am Gelenk befestigt. Die "neue" Sehne wird aus dem Oberschenkel entnommen und als Bandersatz zwischen Schlüsselbein und Rabenschnabelfortsatz befestigt. Aufgrund der langen Verletzungszeit können die ursprünglichen Bänder mehr selber heilen.

Bei dieser Operation ist der Eingriff größer und somit belastender für Patientinnen und Patienten. Er bleibt jedoch immer noch deutlich kleiner als bei den offenen, mittlerweile alten operativen Verfahren.
 

Darstellung einer MPFL-Plastik am Schultereckgelenk

Wie lange ist man krank geschrieben nach der Operation?

Nach einer Operation am Schultereckgelenk dürfen Patientinnen und Patienten ihren Arm für 6 Wochen nicht für Überkopfarbeit einsetzen. Auch Drehbewegungen sind für diese Zeit eingeschränkt.

Eine nicht körperlich tätige Person kann bereits 2 Wochen nach der Operation in den Beruf zurückkehren. Wer körperlich arbeitet hingegen erst nach 2 Monaten.

 

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