Damit kein Kind den Anschluss verpasst
Frühförderung im Hessing Förderzentrum für Kinder und Jugendliche

Kinder haben bereits bei Hofrat Friedrich Ritter von Hessing einen besonderen Stellenwert genossen. Das Kind als eigenständige Persönlichkeit mit seinen Fähigkeiten und Stärken zu fördern, lag ihm stets am Herzen. Schließlich hatten es Kinder, die unter Fehlstellungen oder Entwicklungsstörungen litten, gerade zu seiner Zeit besonders schwer. Diese Arbeit wird heute im Hessing Förderzentrum fortgesetzt.

Unter dem Dach des Förderzentrums befindet sich neben einer kinderärztlichen Sprechstunde eine große inklusive Kindertagesstätte mit 16 Gruppen, Praxen zur Heilmittelerbringung (Ergotherapie, Logopädie, Physiotherapie) sowie eine überregionale Frühförderstelle. Über die Frühförderung im Hessing Förderzentrum, eine der größten in Bayern, sprach „mehr bewegen“ mit der Leiterin des Förderzentrums, Gudrun Keller-Buchheit.
 

mehrbewegen: Was heißt Frühförderung?

Keller-Buchheit: Frühförderung ist die pädagogische und therapeutische Unterstützung von Kindern, die in unterschiedlicher Form in einem oder mehreren Teilleistungsbereichen ihrer Entwicklung auffällig werden, bzw. eine Anlaufstelle für Eltern, die sich Sorgen um die Entwicklung ihres Kindes machen. Wir sprechen von „interdisziplinärer Frühförderung“, da bei uns viele hochspezialisierte Experten, wie Kinderärztinnen, Therapeuten, Pädagoginnen oder Psychologen im Rahmen eines gemeinsamen Behandlungskonzeptes zum Wohle des Kindes zusammenarbeiten.

mehrbewegen: Was ist das Ziel von Frühförderung?

Keller-Buchheit: Ziel der Frühförderung ist die Verbesserung der individuellen Entwicklungschancen eines Kindes, das Aufholen von Entwicklungsrückständen und das Vermeiden von Verschlechterungen. Ziel ist es, jedem Kind die Teilhabe am gesellschaftlichen Leben, zum Beispiel im Kindergarten, im Verein und beim Sport zu ermöglichen. Dies geschieht durch die ganzheitliche Förderung und die Beratung von Eltern und den am Erziehungsprozess Beteiligten.

mehrbewegen: An wen richtet sich das Angebot?

 

Keller-Buchheit: Wir stellen Angebote für Kinder von der Geburt bis zum Schuleintritt mit Entwicklungsrisiken und -auffälligkeiten, chronischen Erkrankungen sowie einer Behinderung oder einer drohenden Behinderung bereit. Das Angebot umfasst neben der Förderung und Therapie für das Kind auch eine begleitende Beratung für die Eltern. Wir betreuen die Kinder ambulant in unserem Zentrum, im häuslichen Umfeld oder in der Kindertagesstätte.

 

mehrbewegen: Wie sieht die Förderung konkret aus?

Keller-Buchheit: Im Rahmen der Eingangsdiagnostik findet neben dem Termin bei unseren Kinderärztinnen und Kinderärzten immer auch eine psychologische Diagnostik statt, um ein ganzheitliches Bild vom Förder- und Therapiebedarf zu erhalten. Auf dieser Grundlage wird dann zusammen mit den Eltern ein individuell zugeschnittener Förder- und Behandlungsplan erstellt. In der Regel sieht dieser eine heilpädagogisch-psychologisch und mindestens eine medizinisch-therapeutische Leistung (Ergotherapie, Logopädie, Physiotherapie) vor. In alle Diagnostik-, Therapie- und Förderprozesse wird das soziale Umfeld des Kindes mit einbezogen.

mehrbewegen: Wo und in welchem Umfang findet die Frühförderung statt?

Keller-Buchheit: Die interdisziplinäre Frühförderung kann ambulant im Hessing Förderzentrum, in unserer Kindertagesstätte „Kinderhaus“, mobil im Elternhaus oder in mit uns kooperierenden Kindertagesstätten stattfinden. Unsere mobilen Angebote in der Kindertagesstätte kommen den Bedürfnissen unserer Familien entgegen und gewährleisten diesen mehr Raum für die Vereinbarkeit von Beruf und Familie. Darüber hinaus ermöglicht die Förderung und Therapie in der Kindertagesstätte eine intensive fachliche Zusammenarbeit und Beratung zwischen dem pädagogischen Personal vor Ort und unseren Pädagoginnen und Pädagogen sowie Therapeutinnen und Therapeuten.

mehrbewegen: Was ist der Vorteil der Frühförderung bei Hessing?

Keller-Buchheit: Bei uns arbeiten hochqualifizierte Kinderärztinnen, Pädagogen, Psychologinnen, Logopäden, Physiotherapeutinnen und Ergotherapeuten mit unterschiedlichen fachlichen Schwerpunkten interdisziplinär unter einem Dach zum Wohl des Kindes zusammen. Unsere langjährige Erfahrung und die gut aufeinander abgestimmten Prozesse ermöglichen uns, hochqualifizierte Unterstützungsangebote für Familien zu gewährleisten. Als Hessing Förderzentrum sind wir nicht nur mit den Orthopädischen Fachkliniken unserer Stiftung, sondern auch mit regionalen Beratungsstellen, Einrichtungen der Kinder- und Jugendhilfe, Schulen, kinderärztliche Praxen und Kinderkliniken sowie weiteren Einrichtungen in der Region vernetzt.

mehrbewegen: Wie kommen die Eltern mit ihrem Kind zu Ihnen?

Keller-Buchheit: Besorgte Eltern sind herzlich eingeladen, unser unverbindliches und kostenloses Beratungsangebot in Anspruch zu nehmen. Wünschen die Eltern Frühförderung für ihr Kind, können sie sich an ihre kinderärztliche Praxis oder direkt an unsere kinderärztliche Sprechstunde wenden, um einen möglichen Förder- oder Therapiebedarf abklären zu lassen.

Das Hessing Förderzentrum im Überblick

  • 185 Beschäftigte
  • 250 Kinder werden in der Kindertagesstätte "Kinderhaus" in 16 inklusiven Gruppen betreut.
  • 150 Kinder werden in den Praxen für Ergotherapie, Logopädie und Physiotherapie behandelt.
  • 170 Kinder werden in rund 35 Kindertagesstätten in Augsburg Stadt und Land sowie im Landkreis Aichach-Friedberg im Rahmen der Frühförderung betreut.
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Bei uns arbeiten Kinderärztinnen, Sozial-, Heil- und Kindheitspädagogen, Erziehungswissenschaftlerinnen, Psychologen, Logopädinnen, Physiotherapeuten, Ergotherapeutinnen, Erzieher und Kinderpflegerinnen. Hier gehts direkt zum Hessing Förderzentrum.



Gudrun Keller-Buchheit
Leiterin Hessing Förderzentrum für Kinder und Jugendliche