"Soziale Verantwortung ist elementarer Bestandteil unseres täglichen Handelns"
Roland J. Kottke, Direktor der Hessing Stiftung über soziale Verantwortung

Mehr bewegen (mb): Corporate Social Responsibility gewinnt aktuell immer weiter an Bedeutung. Was heißt es für Hessing, soziale Verantwortung als Stiftung zu übernehmen?

Kottke: Unser Stifter Friedrich von Hessing hat sich das bereits während seiner aktiven Zeit auf die Fahnen geschrieben und auch in seinem Testament festgelegt, dass wir eine soziale Verantwortung in der Gesellschaft und ganz besonders in der Stadtgesellschaft hier in Augsburg haben. Soziale Verantwortung ist für Hessing damals wie heute ein äußerst wichtiges Thema und elementarer Bestandteil unseres täglichen Handelns.
 

Mehr bewegen (mb): Bei vielen Unternehmen rückt aktuell die Frage nach dem jeweiligen Daseinszweck in den Fokus. Der steht für die Hessing Stiftung aber schon seit ihrer Gründung fest, oder?

Kottke: Bei uns steht als gemeinnützige Stiftung natürlich das Gemeinwohl und derjenige, der vom Gemeinwohl profitieren soll, im Vordergrund. Das sind unsere Patientinnen und Patienten, unsere Kundinnen und Kunden sowie die Kinder, die wir in unseren verschiedenen Einrichtungen betreuen. Das ist Stiftungszweck, Auftrag des Stifters in seinem Testament. Und das ist das, was wir jeden Tag lernen. Wir wollen zum Wohle der Allgemeinheit arbeiten. 
 

 

Mehr bewegen (mb): Was tut Hessing konkret, um die Nachhaltigkeit zu unterstützen? 

Kottke: Es gibt bei Hessing zahlreiche Beispiele für nachhaltiges Handeln. Bei Neubauten achten wir beispielsweise sehr genau darauf, wo langfristig Kosten entstehen. Und da laufen Wirtschaftlichkeit und Nachhaltigkeit oft parallel. Wir legen sehr viel Wert darauf, welche Lieferketten unsere Lieferanten haben oder wie wir in der Lebensmittelversorgung beliefert werden. Wir kochen sehr viel selbst aus regionalen Produkten. Also alles, was man unter dem Thema Nachhaltigkeit auch bei der Ernährung und ähnlichen Dingen versteht, das leisten wir uns hier im Krankenhaus auch.

Mehr bewegen (mb): Kliniken haben einen hohen Energieverbrauch. Wie sieht es im Bereich der Energieversorgung aus?

Kottke: Im Bereich der Stromerzeugung hat Hessing schon früh auf erneuerbare Energien gesetzt. Bereits 1892 errichtete Hessing an der Singold ein eigenes Kraftwerk zur Stromerzeugung aus Wasserkraft. Auch wenn unser Wasserkraftwerk nur einen geringen Teil unserer Stromversorgung deckt, verwenden wir auch sonst 100 Prozent Strom aus erneuerbaren Energien. Außerdem haben wir zurzeit ein großes Projekt auf Rügen, wo wir ein großes landwirtschaftliches Gut betreiben. Dort werden jährlich 100 Megawatt Strom auf einer Freiflächen-Photovoltaikanlage erzeugt, die Partner dort errichten. Das ist ein großer Beitrag zur Unabhängigkeit von fossilen Brennstoffen. 

Mehr bewegen (mb): Welche Rolle spielt soziale Verantwortung mit Blick auf die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter: 

Kottke: Unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind unsere wichtigste Ressource. Mit mehr als 1.400 Mitarbeitenden ist Hessing einer der größten Arbeitgeber im Großraum Augsburg. Dabei bieten wir ihnen zahlreiche Benefits, wie günstigen Wohnraum, Ferienwohnungen, Mietwagen, viele Vergünstigungen beim Einkaufen vor Ort und beim Online-Shopping. Wir erwarten von unseren Beschäftigten Integrität, Loyalität, Rechtschaffenheit sowie Respekt gegenüber Mitmenschen unabhängig von ethnischer Herkunft, Geschlecht, Religion und Weltanschauung, Alter, sexueller Identität oder einer Behinderung. Unser Handeln richtet sich nach dem Motto „Wir stiften Lebensqualität“ aus, dem das Hessing Leitbild und unser Verhaltenskodex zu Grunde liegt.

Mehr bewegen (mb): Herzlichen Dank, Herr Kottke.

Einen filmischen Zusammenschnitt des Interviews finden Sie hier: (QR-Code)