Sportlich aktiv mit neuem Gelenk

Es ist einfach „ein toller Schlitten“, der den Augsburger Stephan H. seit über drei Jahren wieder richtig in Fahrt bringt. Dass der sportliche Gymnasiallehrer im Sommer wie im Winter schnell und viel auf zwei Rädern oder Brettern unterwegs ist, liegt allerdings nicht an einem neuen Fahrzeug, sondern an seiner bikondylären Schlittenprothese. Dieser auch als „Doppelschlitten“ bezeichnete Kniegelenkersatz wurde ihm 2014 im Hessing Zentrum für Endoprothetik, Fußchirurgie und Rheumaorthopädie  eingesetzt. Ob auf dem Bike oder auf Skiern, beim Surfen oder Tanzen – der über 60-jährige „eingefleischte Gögginger“ kann dank seines Implantats sogar locker mit jenen Sportsfreunden mithalten, die, wie er sagt, „kein Ersatzteil haben“.

Vor seiner Endoprothetik-OP waren Gehen und Stehen, Wandern oder gar Joggen ohne Schmerzen für den Familienvater, der Sport und Biologie unterrichtet, kaum mehr möglich. Mit mehreren leichten (Ski-)Unfällen und schließlich einer falsch behandelten Kreuzbandschädigung vor mehr als 20 Jahren hatte eine lange Krankengeschichte begonnen, die in einer schweren Arthrose gipfelte. Mit eiserner Disziplin, viel Indoor-Cycling und spezieller Gymnastik hielt er sein Knie in der Vergangenheit einigermaßen beweglich und die umliegende Muskulatur fit, bis das Gelenk seine Funktion gar nicht mehr erfüllte. Nach intensiven Gesprächen mit den behandelnden Ärzten und der Familie fiel dann die Vernunfts-Entscheidung für den Ersatz. „Das neue Knie“, so Stephan Hs Fazit, „hat mir meine Lebensqualität zurückgegeben.“

Moderne Operationsverfahren und hochwertige Implantate

„Die Krankenakte von Stephan H. ist typisch für einen aufgeklärten und kooperativen Patienten“, freut sich Dr. Jan Tomas, Chefarzt des Hessing Zentrum für Endoprothetik, Fußchirurgie und Rheumaorthopädie. Der teilweise oder vollständige Ersatz eines geschädigten Gelenks durch ein künstliches, gehört zu den am häufigsten in Deutschland durchgeführten Operationen: rund 400.000 jährlich.

Minimalinvasiv, weichteil- und muskelschonend, langlebig – die optimierten Operationsverfahren und modernste, hochwertige Implantate führen nicht nur dazu, dass die Patienten kürzer in der Klinik liegen, sondern schnellstmöglich mobilisiert werden und somit auch bald wieder zu beruflicher und sportlicher Aktivität zurückkehren können.

Das Voranschreiten der Krankheit muss hinausgezögert werden

Erkrankte Gelenke behandeln und, wenn nötig, ersetzen, ist eine der Kernkompetenzen der Hessing Kliniken, die auf dem Gebiet des Gelenkersatzes von über 40 Jahren Erfahrung profitiert. Im Endoprothetikzentrum steht die Behandlung von erkrankten Hüftgelenken, sowie Knie-, Schulter- und Ellenbogengelenken, die in Folge von Arthrosen und entzündlich-rheumatischen Erkrankungen betroffen sind, im Mittelpunkt.

Weit über 1.000 endoprothetische Eingriffe werden hier jährlich durchgeführt. „Bedingt durch die demografische Entwicklung kann sich diese Zahl zukünftig durchaus erhöhen“, schätzt Dr. Tomas. „Der manchmal geäußerte Vorwurf, in Deutschland werde zu früh und zu häufig implantiert, ist meiner Meinung jedoch nicht haltbar. Wie im Fall von Herrn H. werden oft über Jahre erst alle gelenkerhaltenden Maßnahmen durchgeführt, um das Voranschreiten der Erkrankung soweit wie möglich hinauszuzögern,“ führt der Chefarzt weiter aus.

2013 als erstes Krankenhaus in Augsburg nach einem aufwändigen Verfahren zum Endoprothetikzentrum zertifiziert, wird hier nach höchsten Standards und Qualitätsvorgaben gearbeitet. Hat doch die Einrichtung von Endoprothetikzentren das Ziel, die Behandlungsqualität noch weiter zu verbessern und alljährlich zu überprüfen. Ausschließlich in zertifizierten Einrichtungen muss bei jeder Gelenkersatzoperation ein speziell ausgebildeter, orthopädischer Hauptoperateur anwesend sein, der über eine umfassende, jahrelange Erfahrung verfügt. Alle Abläufe und Arbeitsschritte werden penibel dokumentiert und optimiert, alle OP-Ergebnisse an das bundesweite Endoprothesenregister weitergegeben. Die Deutsche Gesellschaft für Orthopädie und orthopädische Chirurgie, die Arbeitsgemeinschaft Endoprothetik und der Berufsverband der Fachärzte für Orthopädie und Unfallchirurgie überprüfen die Qualität und vergeben die Zertifikate.

„Vor jedem Eingriff steht bei uns für alle Patientinnen und Patienten eine individuelle Therapieplanung. Denn es gibt nicht nur ein gutes Implantat sondern für jede Person das Passende,“ erklärt Dr. Tomas. Jeder Prothesentyp ist in alternativen Modellen vorhanden, die mit unterschiedlichen Verankerungsmöglichkeiten und in mehreren Größen gefertigt sind und vom Operateur oft sogar erst während des Eingriffs dem erkrankten Gelenk entsprechend zusammengestellt werden.

Große Erfahrung in der Wechselendoprothetik

Die Teams arbeiten berufsgruppenübergreifend und auch in Kooperationen mit externen Kollegen zusammen. „Wie Zahnräder greifen die Aufgaben und Einsätze von Anästhesisten, Intensivmedizinern, Internisten, Radiologen, Gefäßspezialisten, Strahlentherapeuten, Pflegepersonal und Rehabilitationsärzten zusammen“, berichtet der Chefarzt. Nach der Operation wird die Gruppe um Physiotherapie und Orthopädietechnik erweitert, auch die stationäre Reha der Stiftung kann in Anspruch genommen werden. Doch nicht nur die Erstversorgung mit einem neuen Gelenk steht auf dem Stundenplan des Endoprothetikzentrums, hoch ist auch ihre Reputation in der Revisions- und Wechselendoprothetik, also dem Austausch bereits implantierter Prothesen wegen Verschleiß oder Lockerung.

Rund 20 Prozent beträgt der Anteil von wechselendoprothetischen Eingriffen an den Gesamteingriffen. „Die Haltbarkeit eines Ersatzgelenkes, nüchtern „Standzeit“ genannt, liegt heute zu 95 Prozent bei mindestens zehn und zu 90 Prozent bei mindestens 15 Jahren, bevor möglicherweise eine Revision bzw. Prothesenwechsel, ansteht“, erläutert der Experte. „Möglich machen das hervorragende Materialien und moderne Eingriffsverfahren, beispielsweise das möglichst Knochenmaterial sparende Operieren beim Ersteingriff“.

Stephan H. jedenfalls hofft, auf seinem „jungen Knie“ in einigen Jahren auch noch die Enkel zu schaukeln. Bis es soweit ist, wird ihn sein „toller Schlitten“ in Bewegung halten.

„Ich genieße wieder jeden Schritt!“

Nur die Ehefrau hat durch Stephan Hs neues Knie buchstäblich das Nachsehen. Aber sie trägt es mit Fassung und Freude, dass ihr der Gatte seit seiner Endoprothetik-OP bei sportlichen Aktivitäten wie in jungen Jahren weit voraus eilt.

„Jetzt ist er wieder ganz der Alte“, schmunzelt die Augsburger Sportlehrerin. Ihr Mann und Lehrerkollege hatte seit Jahren mit fortschreitenden Knieproblemen gekämpft, die eine schwere Arthrose nach sich zogen und ihm die Ausübung seiner zahlreichen Lieblingssportarten fast unmöglich machte. Der Einsatz eines kompletten Doppelschlittens und einer Polyethylenplatte anstelle des Meniskus gab dem über 60-Jährigen  seine Beweglichkeit zurück. Das zurückliegende gemeinsame Sabbatjahr haben die Eheleute sportlich aktiv unter anderem in Australien verbracht. Sein Fazit: „Ich genieße wieder jeden Schritt!“

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