Süddeutsche Sonnenstrom-Kooperation auf Rügen

Stadtwerke München, Stadtwerke Augsburg und die Hessing Stiftung bauen Photovoltaikanlage auf der Ostsee-Insel

Auf der Ostsee-Insel Rügen wollen die Stadtwerke München (SWM), die Stadtwerke Augsburg (swa) und die Hessing Stiftung nachhaltig Ökostrom produzieren. Zusätzlich wollen die Partner dabei die regionale Biodiversität steigern und die Standort-gemeinde stärken. Vor Kurzem wurde der Kooperationsvertrag unterzeichnet. 

Strom für 40.000 Haushalte

Das Gut Güttin liegt in der Gemeinde Dreschvitz, rund 20 Kilometer nordöstlich von Stralsund. Ehedem preußisches Staatsgut, später „VEG Tier Güttin“ ist es heute im Eigentum der Hessing Stiftung und ein reiner Ackerbaubetrieb. Auf einer Fläche von rund 100 Hektar soll dort nun auch eine Photovoltaikanlage mit 100 MWp Leistung entstehen. Baubeginn soll 2024 sein, ab dem Frühjahr/Sommer 2025 könnte sie dann Ökostrom für rund 40.000 Haushalte erzeugen. Der SWM Anteil daran beträgt 70 Prozent, der Anteil der swa 30 Prozent. Das Projekt wird völlig förderfrei realisiert, das heißt, es finanziert sich allein aus seinen eigenen Erträgen.

Rügen ist für seine Steilküste und die Kreidefelsen bekannt. Die Böden sind fruchtbar und ergiebig. Dennoch gibt es auch hier Areale mit geringer Bodengüte, in denen selbst mit viel Arbeit nur wenig Ertrag erzielt werden kann. Genau auf solchen Böden wird die Photovoltaikanlage errichtet. Die Projektpartner wollen den Bau der PV-Freiflächenanlage mit Maßnahmen verbinden, die der Natur ermöglichen, verlorene Lebensräume zurückzuerobern. So bilden die Einzäunung des Solarparks sowie die naturnahe Anlage und Bewirtschaftung des Geländes die Grundlage für ein Wiedererwachen der regionalen Flora und Fauna.

Auch Bürgerinnen und Bürger sollen profitieren

Das Projekt soll zudem direkt der Standortgemeinde Dreschwitz und den Menschen in der Region zugutekommen. So fließt zum einen die freiwillige Kommunalabgabe als finanzielle Unterstützung in den Gemeindehaushalt. Dadurch profitiert der Ort und seine Bürgerinnen und Bürger von jeder Kilowattstunde produzierten Ökostroms. Mit den zusätzlichen Einnahmen können kommunale Aufgaben gesichert werden, wie der Betrieb von Kita und Bücherei, oder neue Projekte angegangen, wie etwa ein neues Löschfahrzeug für die Feuerwehr. Zudem wollen die Energiepartner das Guts-Areal durch die Anlage neuer Wegeverbindungen für Besucherinnen und Besucher, für Spaziergänge und Radtouren öffnen und es so breiter erlebbarer machen. 

Helge-Uve Braun, Technischer SWM Geschäftsführer: „Unser Ziel ist das Gelingen der Energiewende – ein Auftrag, den uns die Münchnerinnen und Münchner erteilt haben. In und um München betreiben wir schon mehr als 70 Erzeugungsanlagen, die erneuerbare Energien nutzen. Weitere Anlagen sind geplant und in Bau. Aber regional lässt sich nicht so viel Ökostrom erzeugen, wie München braucht. Deshalb sind auch Projekte wie dieses für uns wichtig. Photovoltaik-Freiflächenanlagen sind mit der ökonomischste Weg, Strom zu erzeugen – weit günstiger als konventionelle Kraftwerke oder AKWs. Jede Erneuerbare-Energien-Anlage in Deutschland trägt dazu bei, den Stromsee grüner zu machen und konventionelle Anlagen aus dem Markt zu drängen. Erneuerbare-Energien-Anlagen machen uns zudem unabhängiger von Energieimporten und steigern die Versorgungssicherheit. Gemeinsam mit unseren Partnern sowie mit den Gemeinden und Menschen vor Ort arbeiten wir an der klimaschonenden und krisensicheren Energieversorgung zum Wohl aller.“ 

Alfred Müllner, Geschäftsführer swa: „Die Nutzung erneuerbarer Energien rasch auszubauen, ist wichtiger denn je, um die Energiewende voranzutreiben und die Abhängigkeit von Energieimporten nachhaltig zu reduzieren. Neben einer Vielzahl kleinerer regionaler Anlagen, sind große Erzeugungsanlagen notwendige und wichtige Hebel, um den Anteil von Ökostrom entscheidend zu steigern. Dies gelingt uns mit diesem Projekt gemeinsam mit den Partnern Hessing Stiftung und SWM. Die Hessing Stiftung stellt als Augsburger Unternehmen ein Gelände der notwendigen Größe für ein wirtschaftlich und ökologisch sinnvolles Projekt, und mit unse-ren Nachbarn, den Stadtwerken München, haben wir einen leistungsfähigen Partner für dessen Umsetzung.“

Roland J. Kottke, Direktor der Hessing Stiftung: „Die Bekämpfung des Klimawandels und die damit verbundene Energiewende stellt die Gesellschaft vor enorme Heraus-forderungen. Dem kontinuierlichen Ausbau der erneuerbaren Energien kommt hier eine zentrale Bedeutung zu. Wir freuen uns, dass wir hier einen wichtigen Beitrag leisten können. Als traditionsreiche Augsburger Stiftung war es uns sehr wichtig, für dieses Projekt ebenfalls Partner zu gewinnen, die einen nachhaltigen und nicht ausschließlich gewinnorientierten Ansatz verfolgen. Dass sich die beiden Energie-versorger in öffentlicher Hand befinden und einer der Partner dabei auch aus Augsburg kommt, freut uns umso mehr. 


Stadtwerke München (SWM)
Die SWM sind der kommunale Energieexperte der Landeshauptstadt München und eines der größten Energie- und Infrastrukturunternehmen Deutschlands. Sie versorgen die Stadt sicher und klimascho-nend mit Energie (Strom, Erdgas, Fernwärme, Fernkälte) und mit quellfrischem Trinkwasser. Darüber hinaus betreiben die SWM 18 Hallen- und Sommerbäder. Ihre Verkehrstochter MVG verantwortet die umwelt- und stadtverträgliche Mobilität mit U-Bahn, Bus und Tram sowie mit neuen innovativen Mobili-tätslösungen. Im SWM Konzern arbeiten rund 10.000 Mitarbeiter*innen. Damit sind sie einer der größ-ten Arbeitgeber der Region und einer der größten Ausbildungsbetriebe. www.swm.de 
Die SWM arbeiten weiter am Gelingen der Energiewende. Dafür suchen sie weitere Projekte und Pro-jektpartner. Die SWM vereinen die technische Erfahrung und die finanzielle Leistungsfähigkeit eines großen Stadtwerks, sind aber fest regional verankert. Sie setzen auf eine faire und dauerhaft gute Zusammenarbeit, eine Partnerschaft auf Augenhöhe. 
www.swm.de/pv. 

Stadtwerke Augsburg (swa)
Die Stadtwerke Augsburg (swa) sind das drittgrößte Stadtwerk Bayerns. Sie versorgen 350.000 Men-schen in Augsburg und der Region mit Strom, Erdgas, Fernwärme und Trinkwasser. Mit Bussen und Straßenbahnen kommen die Kunden der swa bequem und umweltschonend durch die Region. Dane-ben sind die swa Partner kultureller und sozialer Einrichtungen sowie kleiner und großer regionaler Sportvereine. Das Ziel: zu einer nachhaltig positiven Entwicklung der Stadt und Region beizutragen.
Die swa sind mit über 2.000 Mitarbeitenden Augsburgs zuverlässiger Partner für Energie-, Wasser- und Verkehrsdienstleistungen sowie einer der größten Ausbildungsbetriebe Augsburgs. Dabei be-stimmen Umweltschonung, Nachhaltigkeit und Wirtschaftlichkeit ihr Handeln. 
www.sw-augsburg.de.

Hessing Stiftung
Die Hessing Stiftung blickt auf eine mehr als 100-jährige Geschichte zurück. Die Stiftung bürgerlichen Rechts führt das Erbe des Stifters Hofrat Friedrich Ritter von Hessing fort, der noch heute als Pionier der Orthopädietechnik gilt. Hessing gründete 1868 in Augsburg eine Orthopädische Heilanstalt, zu der Patientinnen und Patienten aus ganz Europa kamen. Zur Stiftung gehören heute die Hessing Kliniken, die zu den größten orthopädischen Fachkliniken in Deutschland gehören und eines der führenden Orthopädie-Kompetenzzentren Europas sind. Unsere Ärzte führen über 10.000 orthopädische Operati-onen im Jahr durch. In den Orthopädischen Fachkliniken mit acht hochspezialisierten Fachabteilungen, je einer Rehabilitationsklinik für Orthopädie und für Geriatrie und der Hessingpark-Clinic mit ihrem Schwerpunkt im Bereich der Versorgung von Spitzensportlern und privatärztlichen Leistungen behan-deln wir jährlich mehr als 13.000 stationäre Patienten auf höchstem medizinischem und pflegerischem Niveau. Im Bereich Hessing Maßarbeit für Orthopädie stellt die Hessing Stiftung maßgefertigte ortho-pädische Hilfsmittel her und im Förderzentrum für Kinder und Jugendliche werden Kinder ärztlich, the-rapeutisch und erzieherisch betreut. Zur Stiftung gehören zudem drei Medizinische Versorgungszen-tren mit orthopädischen Praxen sowie ein Landwirtschaftsgut.
www.hessing-stiftung.de