Die Medizin wird sich auf ältere Menschen einstellen müssen
Die Zahl alter Menschen in Deutschland wird in den kommenden Jahren weiter deutlich zunehmen

Deutschland wird immer älter. Die Zahl der Menschen über 67 Jahren stieg zwischen 1990 und 2018 um 54 Prozent auf rund 16 Millionen. In den nächsten 20 Jahren wird diese Zahl um weitere sechs Millionen auf rund 21 Millionen wachsen. Damit wird auch die Nachfrage nach medizinischen Leistungen speziell für ältere Menschen deutlich zunehmen. Zudem haben ältere Menschen den Wunsch, so lange wie möglich in ihrem häuslichen Umfeld zu leben. Die Hessing Klinik für Geriatrische Rehabilitation ist bereits auf diese Herausforderungen eingestellt.

Gerade bei einer Reha, etwa nach einer Hüftgelenksoperation, einer Knie-OP oder einem Schlaganfall haben Ältere ganz andere Anforderungen an eine Reha-Klinik als jüngere Menschen. Der Heilungsprozess vollzieht sich bei ihnen aufgrund ihres Alters meist langsamer und sie verfügen nicht mehr über so viele Reserven. Zudem leiden sie oft nicht nur an der akut aufgetretenen Erkrankung, sondern sie haben zusätzlich verschiedene gesundheitliche Beschwerden. So leiden viele ältere Menschen unter rheumatischen Erkrankungen, Diabetes oder Herz-Kreislauf-Problemen. Während einer Reha benötigen sie eine regelmäßige ärztliche Betreuung und Beratung, um das Auftreten von Komplikationen zu verhindern oder deren frühzeitige Behandlung zu ermöglichen.

Neben den körperlichen sind auch die geistigen Möglichkeiten der Patientinnen und Patienten maßgebend für eine erfolgreiche Reha. So wird in der Hessing Klinik für Geriatrische Rehabilitation mit ihren 140 Betten und mehr als 200 Beschäftigten ein ganzheitlicher Ansatz verfolgt, um älteren Menschen nach einer schweren Erkrankung oder einer Operation eine möglichst rasche Rückkehr in ihr häusliches Umfeld und ein selbstbestimmtes Leben zu ermöglichen. Schließlich beträgt das Durchschnittsalter 80 Jahre.

90 Prozent können in ihr häusliches Umfeld zurück

Die individuelle Situation sowie die Wünsche und Bedürfnisse der Einzelnen werden bei der Aufnahme in der Hessing Klinik für Geriatrische Rehabilitation von Ärztinnen, Therapeuten, Pflegepersonal und dem Sozialdienst präzise erfasst. Das sogenannte geriatrische Assessment ermöglicht einen ganzheitlichen Blick und berücksichtigt nicht nur medizinische und körperliche, sondern auch psychische und soziale Faktoren. Unser interdisziplinäres Team aus Ärzten, Kranken- und Altenpflegekräften, Physiotherapeutinnen und Masseuren, Ergotherapeutinnen, Logopäden, Psychologinnen, Sozialpädagogen und Diätassistentinnen erstellt dann einen individuellen Therapieplan für eine erfolgreiche Anschlussheilbehandlung.

Um die gesteckten Behandlungsziele zu erreichen sowie die Zeit nach der Reha zu organisieren, erfolgt eine wöchentliche Abstimmung mit den Patientinnen und Patienten in unserer Team-Visite. Bei 90 Prozent unserer stationären Rehabilitationsbehandlungen gelingt eine Rückkehr ins häusliche Umfeld. Gemeinsam besprechen wir, wie der Alltag nach der Rehabilitation gelingen kann. In den Therapien werden die notwendigen Funktionen und Aktivitäten geübt. Dabei fördern wir ohne zu überfordern.

Zur Hessing Klinik für Geriatrische Rehabilitation gehört neben der stationären auch die ambulante Rehabilitation in unserer Tagesklinik. Da mehr als 95 Prozent der Behandelten aus dem Großraum Augsburg stammen, ist das eine interessante Alternative zum stationären Aufenthalt. Die Menschen leben in ihrem gewohnten häuslichen Umfeld und kommen an den Werktagen für rund sechs Stunden für Einzel- und Gruppentherapien in unsere Klinik. Bei Bedarf steht natürlich auch ein Fahrdienst bereit.



Ruth Herkommer
Chefärztin Hessing Klinik für Geriatrische Rehabilitation