Knochenmark stimulierende Verfahren
Die Mikrofrakturierung und die Knorpelanbohrung unterscheiden sich nur in der Operationsmethode. Voraussetzungen, Therapie und Ziel sind bei beiden Verfahren identisch.
Die Mikrofrakturierung
Ziel der Mikrofrakturierung, als direktes operatives Verfahren, ist mittels einer gezielten Öffnung des Knochens im betroffenen Gebiet, Stammzellen des Blutes (pluripotente Stammzellen) in die Verletzung einzubringen.
Bei der Mikrofrakturierung werden, nach der gründlichen Entfernung (A) des geschädigten und abgestorbenen Gewebes (Débridement) (B), mit speziellen Werkzeugen kleine Löcher zentralwärts auf dem gesamten Defekt verteilt (C). In der Regel in einem Abstand von 2 bis 3mm.
Wichtig hierbei ist, dass der sogenannte Markraum geöffnet wird, wodurch die für die Therapie nötigen Stammzellen entweichen können (D). Dabei achtet man sehr präzise darauf, den Knochen durch die Behandlung nicht unnötig zu schädigen und die Menge der gewünschten Einblutung zu kontrollieren. Dies erfolgt alternativ auch durch eine Anbohrung.
Was ist der Unterschied zwischen Mikrofrakturierung und Knorpelanbohrung?
Streng genommen besteht zwischen der Mikrofraktuierung und der Knorpelanbohrung kein Unterschied. Das Therapieziel und die Voraussetzungen sind die gleichen. Nur die Operationsmethode unterscheidet sich leicht. Bei der einen Methode werden die erforderlichen Knochenlöcher durch einen Meißel (Mikrofrakturierung) und bei der anderen durch einen Bohrer (Knorpelanbohrung) erzielt. Die Ergebnisse sind vergleichbar. Es handelt sich hauptsächlich um eine technische Frage.
Wie lange dauert der Eingriff?
Die Mikrofrakturierung oder Knorpelanbohrung wird operativ durchgeführt und dauert in der Regel 30 Minuten.
Was muss nach der Behandlung beachtet werden?
Die Mikrofrakturierung ist nur für kleine Schäden bis zu 2cm2 geeignet. Bedingung ist außerdem, dass der Knochen gesund und intakt ist.
Wie lange dauert die Rehabilitation?
Die Rehabilitation nach der Mikrofraktuierung oder Knorpelanbohrung ist vergleichbar zu der nach einer Knorpelzelltransplantation. Bereits sechs Wochen nach dem Eingriff ist eine Vollbelastung wieder möglich und Sportarten, wie Radfahren und Schwimmen können wieder regulär ausgeübt werden. Bei sehr laufintensiven Sportarten, wie Fußball, Handball oder Tennis empfehlen wir, diese erst nach sechs Monaten wieder aufzunehmen. Hintergrund ist, dass das neue Gewebe nicht so robust ist, wie das ursprüngliche. Es ist also wichtig, weiterhin behutsam zu bleiben.
Wie lange ist man krankgeschrieben?
Das Gelenk ist in der Regel bereits nach sechs Wochen wieder voll belastbar. Auch schonende Sportarten, wie Schwimmen oder Radfahren sind dann wieder möglich.
Beruflich gesehen, kommt es auf die Tätigkeit an, die Sie ausüben. Berufsgruppen, die hauptsächlich mit Büroarbeiten verbunden sind, werden in der Regel für zwei Wochen krankgeschrieben und können, unterstützt durch Unterarmgehstützen (Krücken) oder spezielle Orthesen, anschließend wieder in den Arbeitsalltag zurückkehren. Berufsgruppen, die zum Großteil mit körperlichen Arbeiten verbunden sind, wie zum Beispiel Bauarbeiten, Landschaftsbau oder Landwirtschaft sind mindestens für sechs Wochen krankgeschrieben.
Weitere Therapien zur Behandlung von Knorpelschäden
Bei der Knorpel-Glättung werden freie oder sich ablösende Knorpelteile entfernt. Ziel ist es, die Knorpeloberfläche wieder zu glätten und abzurunden.
In einer minimal-invasiven arthroskopischen Operation wird ein kleines gesundes Knorpelstück entnommen. Aus diesem isoliert und vermehrt ein Speziallabor (derzeit nur 2 in ganz Deutschland) die Knorpelzellen. Die gezüchteten Zellen werden auf einem speziellen Vlies zum Anwachsen gebracht. Im Zuge einer zweiten arthroskopischen Operation wird der "gezüchtete" Knorpel in den Defekt des Patienten eingesetzt.Aus diesem werden in einem Speziallabor (derzeit nur 2 in ganz Deutschland) die Knorpelzellen isoliert und vermehrt. Die gezüchteten Zellen werden auf einem speziellen Vlies zum Anwachsen gebracht. Im Zuge einer zweiten arthroskopischen Operation wird es in den Defekt des Patienten eingesetzt.
Bei Defekten, wo nicht nur der Knorpel sondern auch der Knochen betroffen sind, kann dieser durch eine Transplantation von Patienten-eigenem Knorpel/Knochen behandelt werden. Dabei wird der „gespendete“ Knorpel/Knochen aus einem wenig belasteten Anteil des Gelenkes entnommen und in einen stark belasteten bzw. defekten Teil transferiert.
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