Der Knorpelschaden

Ein Knorpelschaden ist eine Verletzung oder Abnutzung des Knorpelgewebes.

Was ist ein Knorpelschaden im Knie?

Ein Knorpelschaden ist eine Verletzung oder Abnutzung des eigenen Knorpelgewebes. Knorpel findet sich an gelenkbildenden Knochen, damit bei der Bewegung des Gelenks, wenig Reibung entsteht. Als festes und zugleich sehr elastisches Gewebe hat Knorpel eine glatte Oberfläche. Er besteht aus Zellen, Matrix und Flüssigkeit mit darin gelösten Regulatoren, wie zum Beispiel Proteinen. Die Matrix besteht zu fast 80 Prozent aus Wasser und Makromolekülen, wie Kollagen und Proteoglykanen, die Wasser binden können.

Die sogenannten Proteoglykane verleihen, mit Hilfe der Wasserbindung, dem Knorpel seine einzigartigen funktionellen Eigenschaften als „Wasserkissen“. Der Zusammenhalt der Knorpelstruktur wird durch ein Eiweißgeflecht aus Kollagen erreicht. In seinem Aufbau mit in verschiedene Zonen gegliederten Bereichen ist er von einem feinen Häutchen umgeben und durchaus empfindlich. Schon kleinere Veränderungen können die Widerstandsfähigkeit und Belastbarkeit des Knorpelgewebes erheblich einschränken und einen Abbau herbeiführen. Durch seine Beschaffenheit, als eine Art Kissen zwischen den Knochen von Ober- und Unterschenkel, verhindert Knorpel Reibung zwischen den Gelenken, vergleichbar mit einem Stoßdämpfer.

Knorpelgewebe ist ein nicht-durchblutetes Gewebe. Dadurch hat er eine sehr geringe Regenerationsfähigkeit und muss anders versorgt werden als die meisten übrigen Körperregionen. Die Versorgung des Knorpels erfolgt einerseits durch die Knochen, auf denen er liegt, anderseits aus der Gelenkflüssigkeit durch das Wechselspiel zwischen Belastung und Entlastung. Bei Belastung werden verbrauchte Nährstoffe und Flüssigkeit aus dem Knorpel gepresst. Durch die nachfolgende Entlastung kommen dann frische Nährmittel in das Knorpelgewebe.

Physiotherapeut bewegt passiv das Bein eines Patienten.

Wie fühlt sich ein Knorpelschaden an?

Einen entstehenden Knorpelschaden fühlen die meisten Betroffenen zunächst nicht. Der Grund hierfür ist, dass durch das Knorpelgewebe keine Nervenbahnen verlaufen. Somit ist die Früherkennung schwierig, da keine Schmerzen an das Gehirn weitergeleitet werden. Die Schmerzen durch den Knorpelschaden entstehen erst, wenn andere, an den Knorpel anliegende Teile des Knies mitbetroffen sind. Ein eindeutiges, aber auch sehr spätes Anzeichen und Symptom eines Knorpelschadens sind Gelenkschmerzen (siehe nächster Absatz).

Ausnahme: Starke Schmerzen entstehen sofort, wenn sich ein Knorpelstück ablöst und im Gelenkspalt eingeklemmt wird.

Typische Symptome für einen Knorpelschaden im Knie können sein:

  • Das Knie knirscht, knackt oder blockiert
  • Knie-Schmerzen
  • Schlechte Beweglichkeit
  • Schwellung des Knies

Bei einem oder mehrerer dieser Symptome ist es ratsam, einen Arzt aufzusuchen.

Welche Schmerzen spürt man beim Knorpelschaden?

Knorpelschäden äußern sich spätestens durch Gelenkschmerzen. Die ersten wahrnehmbaren Schmerzen sind jedoch schwer zuzuordnen. Sie treten meist bei Belastung des Knies auf. Sport, ausführliches Spazierengehen oder Treppensteigen sind typische Belastungssituationen für erste Schmerzen und Symptome bei einem Knorpelschaden. Im weiteren Verlauf beginnt das Knie auch in Ruhephasen, wie zum Beispiel morgens nach dem Aufstehen oder nach langem Sitzen, wehzutun. Dies führt in der Regel zu einer Bewegungseinschränkung des Kniegelenks.

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Wie entsteht ein Knorpelschaden?

Es gibt unterschiedliche Ursachen, wie ein Knorpelschaden entstehen kann.

Generell unterscheidet man aber in zwei Hauptursachen: der unfallbedingte Knorpelschaden und der degenerative Knorpelverschleiß.

Manuelle Behandlung eines Knies durch den Arzt.

Abnutzung oder degenerativer Verschleiß

Kann der Knorpelschaden großflächig oder an mehreren Stellen festgestellt werden, ist er meistens die Folge einer chronischen Abnutzung.

Die Abnutzung von Knorpel ist einerseits altersbedingt und andererseits Arthrose-bedingt. Mit zunehmendem Alter nimmt die Versorgung des Knorpels durch die Gelenkflüssigkeit und den Knochen ab. Dadurch kommt es zu einer Rückbildung von Knorpelzellen (Degeneration oder Zelltod genannt), dies beünstigt wiederum die Entstehung eines Knorpelschadens.

Anderseits kann die Abnutzung auch mit der genetisch bedingten Qualität des Knorpels zusammenhängen. Die chronische Abnutzung von Knorpel wird auch von der Art und Stärke der jahrelangen Belastung des Gelenks beeinflusst. So führen Fehlstellungen, wie zum Beispiel eine Fehlstellung der Beinachsen, zu einer nachhaltigen Fehlbelastung des Knies. Dies führt dazu, dass der Knorpel im Knie an bestimmten Stellen stärker und schneller abnutzt, als bei einer korrekt verteilten Belastung.

Fußballer liegt auf dem Spielfeld und hält sich das Knie.

Trauma oder Verletzung

Neben degenerativen Erkrankungen, kann Knorpel auch durch eine Verletzung leicht bis stark beschädigt werden. Grund hierfür ist unter anderem eine (starke) Gewalteinwirkung auf das Gelenk, wie zum Beispiel bei (Sport-)Unfällen.

Wenn ein Knorpelschaden nicht frühzeitig behandelt wird, führt dies in der Regel zu einer starken Verschlimmerung der Situation. Der Schaden wird größer und Entzündungsprozesse, die auch andere Strukturen des Gelenkes schädigen und in ihrer Gesamtheit die Entwicklung einer Arthrose begünstigen, entstehen.

Was passiert beim Knorpelschaden im Knie?

Sei es eine Degeneration oder eine übermäßige Belastung, die Elastizität des Knorpels nimmt ab. Der Wassergehalt sinkt und damit die stoßdämpfende Fähigkeit. Die Knorpeloberfläche verliert ihre glatte Struktur und wird dadurch rau und brüchig. Nun kann es durch weitere Reibung zu einer Partikelablösung und schlussendlich zu einem umfassenderen Knorpelschaden kommen. Im schlimmsten Fall wird der gesamte Knorpel abgerieben und zerstört, was zur Folge hat, dass die Gelenkknochen direkt aufeinander reiben. Knorpelschäden werden nach der Schwere des Schadens in vier Grade eingeteilt.

Die vier Grade des Knorpelschadens:

Illustration Knorpelschaden Grad 1

Grad 1: Knorpelerweichung

Bei einem Knorpelschaden Grad 1 spricht man von einer Knorpelerweichung. Die Oberfläche des Knorpelgewebes ist dabei oft noch intakt und glatt. Knapp unterhalb der Oberfläche kommt es bei Grad 1 jedoch zur Gewebeaufweichung und eventuell kleineren Einrissen. Der Knorpel ist nicht mehr so leistungsfähig, wie ein unbeschädigter Knorpel.

Illustration Knorpelschaden Grad 2

Grad 2: Aufrauen der Knorpeloberfläche

Beim 2. Grad existieren schon Einrisse in der Knorpeloberfläche. Diese sogenannten Knorpelläsionen sind in der Regel nicht tiefer als die Hälfte der Knorpeldicke an sich.

Illustration Knorpelschaden Grad 3

Grad 3: Knorpeldefekt

Bei einem Knorpelschaden Grad 3 ist mehr als 50% der Knorpelschicht betroffen. Die Knorpeldefekte sind tief und können bis zur Knochenschicht gehen.

Illustration Knorpelschaden Grad 4

Grad 4: Vollständiger Knorpeldefekt

Ein Knorpelschaden Grad 4 ist erreicht, wenn der Knochen nicht mehr mit Knorpel bedeckt ist. Man spricht bei einem Grad 4 auch von einer „Knorpelglatze“.

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Behandlung eines Knorpelschadens

Wie ein Knorpelschaden behandelt wird, entscheidet sich auf Basis der Schwere und der Ursache des Schadens.

Wie wird ein Knorpelschaden behandelt?

Ob ein Knorpelschaden am Knie mit oder ohne Operation behandelt werden muss, entscheiden die Schwere und Ursache (Unfall, Fehlstellung, Verschleiß) des Knorpelschadens.

Bei der Behandlung ohne Operation, also konservativ, gibt es mehrere Alternativen. Hierzu gehören medikamentöse Therapien, physikalische Therapien, Physiotherapie, Einlagen und spezielles Schuhwerk sowie Hilfsmittel  (z.B. Bandagen) zur Gelenkentlastung.

Wie wird ein Knorpelschaden operiert?

Klassische OP-Methoden sind die Mikrofrakturierung, die Knorpel-Knochen-Transplantation, die autologe Chondrozytentransplantation (ACT) und der Einsatz von Miniprothesen. Eine weitere, mittlerweile aber nicht mehr standardmäßig durchgeführte Operationsmethode, ist die Knorpelglättung.

Freundliche OP-Schwester in OP-Kleidung.

Therapien zur Behandlung von Knorpelschäden

Mikrofrakturierung

Es werden gezielt kleine Löcher in den Knochen des betroffenen Bereiches gesetzt. Aus diesen Löchern treten über das Blut Stammzellen aus, die so den Knorpeldefekt auffüllen. Diese Füllung entwickelt sich über die Zeit hinweg zu einem funktionierenden Knorpelgewebe. Die Mikrofrakturierung eignet sich für kleine Defekte.

Mehr zur Mikrofrakturierung

 

Autologe Chondrozyten­transplantation (ACT)
Knorpelzelltransplantation

In einer minimal-invasiven arthroskopischen Operation wird ein kleines gesundes Knorpelstück entnommen. Aus diesem isoliert und vermehrt ein Speziallabor (derzeit nur 2 in ganz Deutschland) die Knorpelzellen. Die gezüchteten Zellen werden auf einem speziellen Vlies zum Anwachsen gebracht. Im Zuge einer zweiten arthroskopischen Operation wird der "gezüchtete" Knorpel in den Defekt des Patienten eingesetzt.

Mehr zur ACT

Osteochondrale autologe Transplantation (OATS)
Knochen-Knorpel-Transplantation

Bei Defekten, wo nicht nur der Knorpel sondern auch der Knochen betroffen sind, kann dieser durch eine Transplantation von Patienten-eigenem Knorpel/Knochen behandelt werden. Dabei wird der „gespendete“ Knorpel/Knochen aus einem wenig belasteten Anteil des Gelenkes entnommen und in einen stark belasteten beziehungsweise defekten Teil transferiert.

Mehr zur OATS

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